Entwicklungen zur Konduktanzmessung am Beispiel von Konzertgitarren (de)
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Abstract:
Die Messung der Steg- und Halskonduktanz von Streich- und Zupfinstrumenten ist eine Methodik zur Bewertung der Schwingungsübertragung von der Saite in das Instrument. Jeweils an den Saitenauflagepunkten erfolgt dabei an gleicher Position sowohl die Anregung mittels Shaker als auch die Signalaufnahme mit Impedanzmesskopf. Aus der komplexen Übertragungsfunktion wird die Konduktanz herangezogen, welche die tatsächlich weitergeleitete Schwingungsenergie darstellt. Im Sinne der Funktionalität kann die Konduktanz, beispielsweise am Steg von akustischen Instrumenten, positiv interpretiert werden. Wenn Schwingungsenergie aus der Saite abfließt, welche nicht zur Schallabstrahlung beiträgt, ist dies hingegen negativ zu bewerten, wie dies am Hals oder insbesondere bei elektrischen Instrumenten der Fall ist. Maßgebliche Untersuchungen zur Konduktanz erfolgten u.a. von Prof. Dr.-Ing. Helmut Fleischer an unterschiedlichen Instrumenten. Auch am Institut für Musikinstrumentenbau wird das Verfahren angewandt, aufgrund des damit verbundenen Zeitaufwandes jedoch nur für ausgewählte Untersuchungen. Denn zur Auswertung werden je Saitenauflagepunkt die Konduktanzwerte genau der Frequenzen extrahiert, welche von der jeweiligen Saite an dieser Position auch praktisch erzeugt werden können. Hierdurch motiviert wurden umfassende Untersuchungen zur Vereinfachung des Verfahrens durchgeführt, welche in diesem Beitrag am Beispiel von Konzertgitarren dargestellt werden. Darauf aufbauend wurde ein Messplatz für viele Gitarrentypen entwickelt, welcher softwaregestützt eine schnelle Messung und Bewertung der Konduktanz ermöglicht.