Identifikation von Musikinstrumenten in einer virtuellen akustischen Szene – Ein Fallbeispiel der Wagner Ouvertüre zu Tristan und Isolde (de)
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Abstract:
Die Klangfarbe spielt in der Erkennung von Musikinstrumenten eine große Rolle. Die Fähigkeit des menschlichen Gehörs, Orchesterinstrumente zu identifizieren, wurde primär für einzelne Instrumententöne in Isolation untersucht. Damit stellt sich die Frage, welchen Effekt realistische akustische Situationen auf die Identifikationsleistung haben.In einer virtuellen akustischen Szene wird Richard Wagners Ouvertüre zu Tristan und Isolde als Basis für realistische, orchestrale Stimuli verwendet. Die Klangspuren der einzelnen Instrumente stammen aus der OrchPlay Music Library. Mit Hilfe der Raumsimulationssoftware TASCAR werden die einzelnen Schallquellen in einem Konzertsaalmodell gerendert. Das Playback der gesamten Szene erfolgt über ein Array von 16 Lautsprechern in einem schallarmen Raum.Anhand kurzer Exzerpte mit reduzierter Instrumentenanzahl wird die Identifikationsleistung für acht Orchesterinstrumenten gemessen. Pro Exzerpt werden vier raumakustische Konditionen, gegeben durch zwei Parameter, gemessen: (1) mit und ohne Nachhall und (2) Instrumente verteilt oder an einem Punkt auf der Bühne. Des Weiteren werden verschiedene Bewertungskriterien für den Raum- und Gesamtklang bei längeren Exzerpten mit voller Klangmixtur abgefragt.Anhand der Ergebnisse lassen sich Unterschiede in der Identifikationsleistung für die verschiedenen Instrumente und akustischen Konditionen erkennen. Die Ergebnisse dienen als erste Einschätzung der Variabilität der Identifikationsleistung im orchestralen Kontext. Weitere Messungen mit musikalisch kontrollierten Stimuli sollen zur Kontrolle der Ergebnisse dienen.