Wahrnehmungsbezogene Evaluierung von innovativen Lärmschutzmaßnahmen in audiovisueller Umgebung (de)
* Presenting author
Abstract:
Die Ermittlung effektiver Lärmminderungsmaßnahmen ist eine wesentliche Aufgabe des Lärmschutzes. Jedoch verfehlen Maßnahmen, die ausschließlich auf Basis der Pegelreduktion und ohne Berücksichtigung von psychoakustischen und psychologischen Aspekten realisiert werden, mitunter die prognostizierte Wirkung. In einer Laborstudie wurden in einer künstlichen Testumgebung Straßenverkehrssituationen, mit und ohne virtuelle Lärmminderungsmaßnahmen, mit einem dafür entwickelten Fragebogen evaluiert. Dabei zeigte sich zum einen, dass die gewählten Maßnahmen sich perzeptiv qualitativ unterschiedlich auswirkten und konventionelle Schalldruckpegelindikatoren diese Veränderungen nicht ausreichend abbilden. Zum anderen wurde beobachtet, dass additive Maßnahmen, wie das zusätzliche Rauschen eines Brunnens, Straßenverkehrsgeräusche maskieren und so die Lärmbelästigung signifikant reduzieren können. Daran wird deutlich, dass die Bewertung von Verkehrsgeräuschen nicht ausschließlich der Logik des Schalldruckpegels folgt und dass psychoakustische Größen weitere Varianz in den Belästigungsdaten aufklären und somit eine verbesserte Einschätzung der Wirksamkeit von Lärmminderungsmaßnahmen erlauben. Dieser Präsentation liegen Teile des im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, vertreten durch die Bundesanstalt für Straßenwesen, unter 02.0431/2019/IRB durchgeführten Forschungsprojektes zugrunde. Die Verantwortung für den Inhalt liegt allein bei den Autoren.