Aktive Geräuschunterdrückung (engl. Active Noise Control – ANC) hat in einigen Produkten bereits die Marktreife erreicht. Bei modernen Kopfhörern bietet ANC dem Anwender einen Mehrwert. Abseits von wissenschaftlichen Studien und einigen Prototypen, konnten sich aktive Methoden für größere Systeme jedoch noch nicht durchsetzen. Da ANC auf der lokalen destruktiven Überlagerung von Schallwellen basiert, hat die Beruhigung von Volumina, deren Abmessungen im Vergleich zur Wellenlänge groß sind, eine Vielzahl an Sensoren und Aktoren zur Folge. Dies steigert nicht nur die Kosten für Systemkomponenten, sondern auch die Rechenkomplexität der Algorithmen. Diese Studie entwirft ein ANC-System für ein teilgeöffnetes Fenster. Ziel ist einerseits eine Verbesserung des Bauschalldämmmaßes und andererseits eine geringe Komplexität des aktiven Systems. Geringe Komplexität bedeutet möglichst wenig Lautsprecher und Mikrofone, sowie niedrigen Rechenaufwand des mehrkanaligen adaptiven Algorithmus. Der Entwurf des ANC-Systems erfolgt auf Basis der in einem Transmissionsprüfstand gemessenen Übertragungsstrecken. Simulationen zeigen die Wirksamkeit unterschiedlicher Konfigurationen an Lautsprechern und Mikrofonen in Verbindung mit einer mehrkanaligen adaptiven Steuerung.