Vorhersage individueller Lokalisierungsleistungsfähigkeit bilateraler Cochlea-Implantat-Träger (de)
* Presenting author
Abstract:
Bilaterale Cochlea-Implantat (CI)-Nutzer haben begrenzte Fähigkeiten zur Schalllokalisierung, können aber in der Regel links und rechts korrekt unterscheiden. CI Nutzer verwenden primär interaurale Pegelunterschiede als Lokalisationscues, diese werden jedoch durch die CI-Verarbeitung stark verfälscht, vor allem durch eine interaural unabhängige, breitbandige automatische Verstärkungsregelung (AGC). Die resultierenden Stimulationsamplituden können an den kontralateralen Elektroden höher sein, insbesondere in den niederfrequenten Kanälen. In Lokalisierungsstudien mit bilateralen CI-Nutzern wurde jedoch keine invertierte Lokalisation berichtet, im Gegensatz zu den Simulationen mit einem kürzlich entwickelten bilateralen CI-Modell von Hu et al. [Acta Acustica 2023, 7, 42], wo eine invertierte Lokalisation für breitbandige Stimuli bei hohen Eingangspegeln vorhergesagt wurde. Ein möglicher Grund für diese Diskrepanz könnte die Verwendung von allgemeinen CI-Prozessorparametern in der Simulation sein. Ziel dieser Studie war es, diese Parameter auf der Grundlage der klinischen Profile der einzelnen CI-Träger anzupassen und die Machbarkeit individualisierter Vorhersagen mit benutzerspezifischen Einstellungen zu untersuchen. Die simulierten und experimentellen Ergebnisse zeigten ähnliche Lokalisierungskurven ohne invertierte Lokalisation. Wir fanden heraus, dass der Dynamikbereich für die Gestaltung der Lokalisierungsfähigkeiten wichtig ist, und beobachteten ein kanalspezifisches Verhalten, welches darauf hindeutet, dass die Hochfrequenzkanäle den geringsten Einfluss auf die Lokalisation haben.