Untersuchung der Reflexions- und Transmissionseigenschaften von akustisch semitransparenten Materialien durch Abgleich von Theorie mit Messwerten im reflexionsarmen Raum (de)
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Abstract:
In der normgerechten Lärmimmissionsprognose nach ISO 9613-2 werden bei Hindernissen im Schallweg zwar Beugungs- und Reflexionseffekte beachtet, es gibt jedoch keine Berechnungsvorschrift für transmittierten Schall. Bei Hindernissen wie Gebäuden oder Schallschutzwänden ist diese Herangehensweise ausreichend, da der transmittierte Schall vernachlässigt werden kann. Anders verhält es sich, sobald dünne Materialien wie Zeltplanen, Bühnenstoffe oder Werbebanner Verwendung finden. Durch diese semitransparenten Materialien läuft ein frequenzabhängiger Teil der Schallenergie hindurch, während, bei Vernachlässigung von Dissipation, die restliche Energie reflektiert wird.Fliegende Bauten im Veranstaltungsbereich, wie Zelte und Bühnenkonstruktionen bestehen selten aus festen Baumaterialien, sondern in der Regel aus luftdichten Planen oder luftdurchlässigen Gazen. Zweitere sind annäherungsweise schalldurchlässig, wodurch erwartet und durch Messwerte bestätigt wurde, dass diese in der Lärmimmissionsprognose vernachlässigt werden können. Erstere stellen jedoch frequenzabhängig ein relevantes Hindernis für die Schallausbreitung dar. In Bezug auf Open Air Veranstaltungen, ist die Relevanz von luftdichten Planen insbesondere bei Verwendung von Zeltbühnen groß, weswegen das akustische Verhalten dieser semitransparenten Objekte unter Verwendung bestehender Theorie und deren Verifizierung durch akustische Messungen untersucht wurde. Dabei konnte ein starker Zusammenhang zur Theorie festgestellt werden, woraus sich eine Methode ergibt, die Schalleigenschaften von Planen allein durch deren Flächengewicht zu bestimmen.