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Klangfarben-Variabilität von Bassblockflöten in historischen und modernen Bauformen (de)

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Day / Time: 19.03.2024, 13:40-14:00
Room: Neuer Saal
Typ: Regulärer Vortrag
Abstract: In den letzten Jahren habe ich einen neuen Ansatz zur Beschreibung der Klangfarbe und deren Variabilität bei Holzblasinstrumenten entwickelt. Das Verfahren beruht einerseits auf dem subjektiven Vergleich der spektral bedingten, nicht tonhöhenabhängigen Anteile des Timbres. Andererseits werden die Spektren nach Grundmustern klassiert und farblich gekennzeichnet. So werden die ikonischen Aspekte des Klangs durch Farbanalogien visualisiert.Die Methodik wurde bislang auf Altblockflöten, moderne und historische Querflöten und Orgelregister angewandt. Dabei zeigte sich, dass der Klang dieser Instrumente durch eine Vielzahl spektraler Typen bestimmt wird, die in der chromatischen Tonfolge zumeist unmittelbar aufeinander folgen. Übergeordnete spektrale Merkmale, die so wie konstante Formanten alle Töne betreffen, existieren bei den untersuchten Instrumenten jedoch nicht.In diesem Beitrag werden Bassblockflöten in historischen und modernen Bauformen untersucht. Solche Instrumente spielen beim Ensemblespiel eine bedeutende Rolle. Ensembles mit Blockflöten verschiedener Stimmung, aber einheitlicher Bauform finden bereits in der Renaissance, aber auch im zwanzigsten Jahrhundert Verwendung. Aber auch typische Bauformen des Barocks sind in allen Stimmlagen erhalten. Bei der authentischen Aufführung von Musik ist das zeittypische Timbre wichtig. Daher verdient die Variabilität der Klangfarbe auch bei den tiefen Instrumenten besondere Aufmerksamkeit. Ist die instrumentenbedingte Variabilität der Klangfarbe mit den Instrumenten in Altlage vergleichbar? Welche spektralen Typen sind charakteristisch?