Untersuchung von Infraschall-Quellen mit den deutschen Stationen des CTBT-Messnetzes (de)
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Abstract:
Infraschall bezeichnet Druckschwankungen mit Frequenzen zwischen der akustischen Grenzfrequenz (ca. 3 mHz) und der menschlichen Hörfrequenzschwelle (ca. 16-20 Hz). Bei niedrigen Frequenzen können Infraschall-Wellen Entfernungen von hunderten bis zu tausenden Kilometern in der Atmosphäre zurücklegen. Entscheidend dafür ist in erster Linie die Dynamik in der mittleren Atmosphäre und die geringe anelastische Dämpfung des Infraschalls unterhalb der Mesosphäre. Diese Eigenschaften werden genutzt , um atmosphärische Explosionen an hochempfindlichen Drucksensoren (Mikrobarometern) aufzuzeichnen. Als Teil eines Internationalen Überwachungssystems (IMS) wurde ein globales Netzwerk von 60 Infraschall-Stationen aufgebaut, welches der Überwachung der Einhaltung des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen („Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty“) dient. IMS-Infraschall-Stationen können kleine Druckschwankungen von wenigen Millipascal aufzeichnen, welche von diversen atmosphärischen Infraschall-Quellen stammen können. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die deutschen Infraschall-Stationen und zeigt ausgewählte Quellen, die an diesen Stationen detektiert werden.