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Erfahrungsbericht über die Anwendung von Schallschutzsystemen zur Einhaltung der deutschen Unterwasserlärmschutzwerte in den letzten 10 Jahren (de)

* Presenting author
Day / Time: 18.03.2024, 15:20-15:45
Room: Blauer Saal
Typ: Vorkolloquium
Abstract: Der Bau von erneuerbaren Energiequellen im Meer nimmt bedingt durch die Energiewende zu. Die Nachfrage nach erneuerbaren Energien muss jedoch mit dem Schutz der Meeresökosysteme einhergehen. Neben anderen ökologischen Themen sind die Unterwasserschallemissionen im Fokus, da Fundamentgründungen überwiegend im Impulsrammverfahren durchgeführt werden. Diese Installationsmethode führt zu Schallemissionen, die für Meereslebewesen potenziell schädlich sind. Aus Naturschutzgründen ist es daher notwendig, den Unterwasserschall zu reduzieren, wenn eine Beeinträchtigung von Meereslebewesen erwartet wird. Das BSH hat ein Fachinformationssystem für Unterwasserschall (MarinEARS) entwickelt, das Unterwasserschallmessdaten von mehr als 2.000 Pfahlinstallationen enthält. Auf der Grundlage der MarinEARS-Datenbank wurde eine vom BMU geförderte Studie im Auftrag des BSH zur OWF-übergreifenden Analyse von Einflussfaktoren auf den Rammschall durchgeführt. Diese Studie zeigt, dass der Rammschall von standortspezifischen, projektspezifischen und quellenbezogenen Faktoren beeinflusst wird. Darüber hinaus wurden die Auswirkungen und Grenzen der Schallschutz- und Schallminderungssysteme untersucht. Es konnten sich drei Schallschutzsysteme zum Stand der Technik entwickeln, die zur Einhaltung der deutschen Grenzwerte für Monopiles bis 8,1 m Durchmesser und Pin-Piles bis 4 m in Wassertiefen bis zu 40 m führen. Es werden hier die wichtigsten Ergebnisse in Bezug auf Rammgeräusche sowie die Anwendung von Schallschutz- und Schallminderungssysteme vorgestellt. Das Wissen soll für kommende OWF-Projekte helfen, unerwünschte Schallquellpegel zu vermeiden.