Charakterisierung akustischer Räume in der Stadt durch psychoakustische Parameter in der Langzeitperspektive (de)
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Abstract:
Üblicherweise werden ausschließlich Schalldruckpegelgrößen zur Darstellung räumlich vorliegender Geräuschbelastungen verwendet. Besonders in städtischen Gebieten sind sie jedoch nicht ausreichend geeignet, um die vielschichtige akustische Umgebung in Bezug auf die Wahrnehmung zu charakterisieren und zu bewerten. Da der Mehrwert psychoakustischer Parameter für eine verbesserte Beschreibung von Umgebungsgeräuschen und deren Wahrnehmung bereits in Laborstudien belegt wurde, wird in dem Forschungsprojekt „SALVE+“ eine Auswahl psychoakustischer Größen in Verbindung mit Schalldruckpegelmaßen systematisch betrachtet. Dazu werden Geräusche analysiert die an kontrastierenden Standorten in Bochum erhoben wurden – darunter ein städtisches Mischgebiet, Stadtwald und ein Gewerbegebiet. Insgesamt werden ca. 61.200 dreiminütige Aufzeichnungen, die über einen Zeitraum von 12 Monaten erhoben wurden, betrachtet. Die psychoakustischen Parameter wurden für die zeitvariablen Signale blockweise kalkuliert und anschließend in Form von 24-Stunden-Plots, 7- und 28-Tage Zeitreihen sowie einer Jahresübersicht aggregiert und visualisiert. Diese Vorgehensweise zielt darauf ab, die Eignung der ausgewählten Parameter zur Abbildung räumlicher und zeitlicher Muster im Längsschnitt zu prüfen. Im Zuge dieser Veröffentlichung werden die Ergebnisse präsentiert und die Eignung der psychoakustischen Größen zur verbesserten Charakterisierung von Umgebungsgeräuschen bei Langzeitmessungen weitergehend diskutiert.