Echoes of Wellbeing - Raumakustische und Psychoakustische Analyse der Arbeitsumgebung in Österreichischen Schulen (de)
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Abstract:
Hintergrund: Raumakustische Untersuchungen in Schulen und Hochschulen zeigen häufig Überschreitungen der national vorgeschriebenen Grenzwerte (Puglisi et al. 2015; Ruhe 2023). Besorgniserregend sind diese Erkenntnisse auch in Hinblick auf die Leistungsfähigkeit und Gesundheit der Lehrenden. Eine Anpassung der Stimme an negative raumakustische Situationen (Lombard-Effekt) kann langfristig zu einem hohen beurteilten Stimmaufwand führen (Pillay & Vieira 2020). Hohe Lärmpegel können sich auf das Stress- und Müdigkeitsempfinden von Lehrenden auswirken (Kristiansen et al. 2013; Tomek & Urhahne 2022). Methode: In dieser Studie wird untersucht, inwiefern habituelle und sensorische Grundtendenzen der Informationsverarbeitung/-bewertung bei Lehrenden die Wahrnehmung der Raumakustik am Arbeitsplatz beeinflussen. Der raumakustische Bestand einer Auswahl österreichischer Bildungseinrichtungen wird messtechnisch erhoben. Der Fokus liegt auf Arbeitsplätzen in Kommunikationsräumen und Lärmminderungsräumen, die gemäß ihrer Nachhallzeiten, Schallabsorptionsgrade, Deutlichkeitswerte und Hintergrundgeräuschpegel (Lüftungsanlage) ausgewertet werden. Subjektive akustische Arbeitsbedingungen werden mithilfe eines Fragebogens für Lehrende erhoben.Ergebnisse: Bislang wurde der Bestand in 19 Bildungseinrichtungen aus 5 Bundesländern messtechnisch erhoben. Die mittlere Nachhallzeit T20 der unbesetzten Klassenzimmer liegt bei 0,64 s. Vorgaben der Richtlinie für lüftungstechnische Anlagen gemäß ÖNORM werden mehrheitlich nicht erreicht. Die Befragungsergebnisse werden auf der DAGA 2024 präsentiert. Ein erwartbares Resultat sind benennbare Auswirkungen der Raumakustik auf präferierte Lehrmethoden, berufliche Motivation und Wohlbefinden bei Lehrenden in Österreich.